Ah hier was zum Punkte und Rankingsystem.....
Was Call of Duty 4 zu einem ernsthaften Anwärter auf die Mehrspielerkrone machen könnte, ist das Beförderungssystem. Im Grunde werden Leistungen nicht in Frags gezählt, sondern in Punkten. Zehn Punkte gibt es z.B. für einen normalen Abschuss, trifft man einen Gegner der von einem Kollegen oder gar Feind „vollendet“ wird, bekommt man trotzdem noch den halben Anteil. Auch Spezialaktionen wie Mehrfachkills und tödliche Schüsse durch Wände hindurch, werden entsprechend vergütet. Die gesammelten Punkte dienen nicht nur als Leistungsmesser der laufenden Partie, sondern werden mit einem allgemeinen Skill-Barometer verrechnet. Ist dieser Balken komplett aufgefüllt, wird man einen Rang nach oben befördert und bekommt dafür was feines geschenkt. Zu den Belohnungen zählen neue Soldatenklassen (der Scharfschütze z.B. ist nicht von Anfang an wählbar), neue Waffen und Ausrüstung sowie andere Goodies.
[6] Wer außer Zielsicherheit auch sehr gut im Kugelausweichen ist, bekommt hierfür ebenfalls etwas feines in den tarnfarbenen Rucksack gesteckt. Drei Frags in Serie ohne selber zu sterben, verschaffen eurem Team und euch ein Radar Update per „Ghost Recon Advanced Warfighter“-esker UAV Drone. Für fünf Kills während eines Lebens darf auf der Minimap ein Ort für einen weitläufigen Airstrike markiert werden und bei sieben ablebenlosen Kills winkt ein Helikopter, welcher auf eurer Seite ballernd übers Schlachtfeld hubschraubt. Nicht alle Upgrades, ob körperlicher oder maschineller Natur, erspielen sich zudem über die erfahrungspunktebasierte Rangleiter. Verbunden mit jeder Waffe gibt es Herausforderungen, deren Bewältigung ebenfalls Gadgets und Upgrades versprechen.
Hat man die Stufe des Private erreicht, darf man sich mit dem Create-a-Class Menüpunkt als kreativer Kopf beweisen. Zwar hat es zu diesem Zeitpunkt, wo die meisten Bauteile noch gesperrt sind, keinen wirklichen Sinn das „Ich bastle mir eine Klasse“-System einzusetzen, aber man kann sich ja schon mal damit vertraut machen. Nachdem man sich eine Primäre und eine Sekundäre Waffe ausgesucht hat, kann man durch freigespielte Upgrades so ziemliches jeden Aspekt der Schießprügel an die eigenen Wünsche anpassen. Sogar Details wie die Tarnfarbe des Scharfschützengewehrs, muss man nicht den Standardlayouts überlassen. Ist die Wahl schließlich auch auf die gewünschten Granatentypen gefallen, kommt es zu dem Punkt, wo Infinity Ward ihr Spiel so richtig interessant machen.
[4] Es gibt drei „Perk“-Slots, welche den selbstgemachten Soldaten mit speziellen Fähigkeiten ausstatten und damit auch abseits der normalen Bewaffnung individuell machen. Im ersten Slot legt man die Spezialwaffe fest. Im Angebot sind unter anderem Claymore Minen, C4 und ausgefallene Sondergranaten. Die anderen beiden Professions-Sockel dürfen für passive Fähigkeiten genutzt werden, was beinahe an ein Rollenspiel, oder passender noch, an Bioshock erinnert. Ob man nun butterweich durch Wände ballern, mehr einstecken oder stärker austeilen will, all das ermöglichen die Perks in etwa so gut wie die Tonikas aus Bioshock. Wer sich in seinen ersten Modern Warfare Matches wundert, warum erschossene Feinde einem andauernd von hinten das Hirn durch die Augenhöhlen in den eigenen Mund pusten (nein, das sieht man nicht explizit, es ist natürlich nur eine maßlos übertriebene Assoziation des hier schreibenden Redakteurs), kennt einfach die Möglichkeiten der Perks noch nicht. Eines der beliebtesten Dauer-Gadgets ist die „Ausbluten“-Funktion, welche es einem ermöglicht, sich nach tödlichen Treffern noch ein paar Sekündchen vom Boden aus um seinen eigenen Mörder zu kümmern. Rabiatere Naturen lassen per Perk beim Ableben einfach automatisch den Stöpsel einer ihrer Handgranaten ziehen. Wehe allen mit der Gewohnheit, sich bei jedem Opfer noch einmal etwas Zeit zu nehmen, um hämisch ein paar Kugeln in den reglosen Körper zu donnern. Ja, als Geschundener bekommt man das in der Dead-Cam Perspektive zu sehen. Und ja, es ist eine Genugtuung, wenn einer der Fraktion Schadenfreude im wahrsten Sinne des Wortes explosionsartig bemerkt, dass der Tote sich doch noch wehren kann.
In wie fern das System im fertigen Spiel ausbalanciert sein wird, können wir noch nicht genau sagen. In der Beta haben wir allerdings das Gefühl, dass der spielerische Skill immer noch der ausschlaggebende Punkt für Sieg oder Niederlage ist. Mit den Perks kann man sein Spiel eben effizienter gestalten, die Perks spielen allerdings nicht von alleine für einen. Nebenher gibt es diverse Kombinationen, welche nicht erlaubt sind. So ist es beispielsweise nicht möglich, sich einen Sprengstoffexperten zu basteln, welcher ausschließlich mit großem Standmörser und allerhand Granatentypen umherläuft.